Ein Interview über Datenschutz und Mode: Einblicke in URBANPRIVACY
Vor kurzem erhielt ich eine Interviewanfrage von Macurs Siedler, Gründer des Online-Magazins BAESTARD.de. Macus verfolgt mit baestard nach eigener Aussage das Ziel:
"unseren Lesern interessante Menschen und Projekte sowie neue Ideen und somit Mut zu machen, dem positiven Beispiel unserer Interview-Partner zu folgen".
Die Mission hat mich überzeugt! In 6 kurzen Fragen erfahrt ihr mehr über die Hintergründe des Projekts und auch ein bisschen mehr über meine Ansichten.
Viel Spaß und los gehts!
1. Beschreibe kurz Dein Projekt, möglichst in drei Sätzen. Was ist das Ziel?
Hinter URBANPRIVACY steht eine intelligente Kollektion, mit dem sich der Träger seine Privatsphäre im urbanen Raum bewahren kann, ohne ständig von Überwachungssystemen wie z.B. von einer Nachtsichtkamera oder Systemen mit automatischen Gesichtserkennung aufgenommen zu werden. Dies wird einerseits durch technische Lösungen die in die Kleidung eingebracht werden, als auch durch das Design selbst realisiert. Neben den Kleidungsteilen möchte ich mit URBANPRIVACY den bewussten Umgang mit Daten näher bringen und wie wichtig Privatsphäre für unsere Persönlichkeitsentwicklung ist.
2. Welches ist das eine Wort, das mit Deinem Projekt gleich in Verbindung gebracht werden soll?
Privatsphäre- besonders in unserem schnelllebigen digitalen Umfeld ist wichtig, sich digitale "Oflline Räume" oder auch physische Rückzugsräume zu schaffen, indem man sich unbeobachtet fühlt. Diese Rückzugsräume sollen frei von Bewertung sein, und sollen jedem ermöglichen sich seiner Persönlichkeit entsprechend, frei zu entfalten.
3. dream big and start small, prepare to fail. Ein Pionier-Klassiker, der allen immanent ist. Aber so unterschiedlich wie jede Idee ist auch die Persönlichkeit dahinter. Was macht Dich aus?
Wenn ich wirklich überzeugt von einer Idee bin, dann arbeite ich sehr leidenschaftlich dafür und investiere viel Herzblut. Diese Energie investiere ich auch in URBANPRIVACY. Der Einsatz ist auch Notwendig, um neue Lösungsansätze für das Projekt zu finden. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, da sich Überwachungstechnologien auch weiterentwickeln, heißt es für mich, dranbleiben!
4. Was sind Deine drei fundamentalen Regeln für den Erfolg? Warum?
Das versuche ich auch noch herauszufinden (lacht)! Ich denke es ist wichtig authentisch zu bleiben und seine Arbeit zu hinterfragen und wenn nötig etwas Abstand davon zu nehmen. Das hilft mir zumindest Dinge wieder klarer sehen zu können und in Kombination mit einem gewissen Ehrgeiz, neue Wege zu beschreiten. Die Überzeugung für das Projekt und das Thema erledigt dann den Rest.
5. In welcher Zeit hättest Du mal leben wollen? Und was würdest Du anders machen als es damals war und welche Ratschläge würdest Du der Welt geben?
Ich denke wir leben schon heute in sehr spannenden Zeiten, indenen auch noch sehr viel geändert werden sollte. Daher ist es wichtig gerade hier anzusetzen, um mögliche Änderungen für die Zukunft zu erzielen. Ich würde die Frage eher Gegenteilig beantworten, und mich fragen welche Auswirkungen mein jetziges Handeln auf die Zukunft haben wird. In Anbetracht von URBANPRIVACY wäre es spannend zu sehen, wie sich zukünftig mehr Leute Gedanken um ihre Privatsphäre und ihre Daten machen würden, ohne, dass es den Scham eines notwendiges Übel hat.
Meine Ratschläge
- überlegt euch gut was ihr im Netz postet oder teilt, ihr könnt nicht vorhersehen, welche Nachwirkungen sich daraus ergeben könnten
- Hinterfragt, welche Zugriffsberechtigungen bestimmte Apps haben möchten oder welche Daten für verschiedene Gewinnspiele benötigt werden
- Ein "Gefällt mir" sagt mehr als tausend Worte, und lässt erahnen welche Interessen ihr habt oder im welchen Personenkreis ihr euch bewegt
6. Welche Frage vermisst Du? Wie würde Deine Antwort darauf lauten?
Unschuldsvermutung ade?
Grundsetzlich ist es nicht möglich, ausschließlich ausgewählte Personen zu überwachen. Auch wenn du „nichts zu verbergen hast“, bist du schon einmal in das Fadenkreuz einer Überwachungskamera gelangt. Die flächendeckende Überwachung widerspricht der Unschuldsvermutung - einem Grundsatz unseres rechtsstaatlichen Systems. Jeder kann als potentieller Täter oder kriminelle Person in einer Datenbank landen.
Vielen Dank Marcus für deine Fragen
Disclaimer: Leider gibt es das Onlinemagzin nicht mehr
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